Unsere diesjährige Fachtagung und Mitgliederversammlung fand am 24. September 2025 in Mainz im Erbacher Hof statt.
Unter dem Titel: „Lieber“ wohnungslos als psychisch krank? – Hindernisse und Hilfen
haben wir neue Möglichkeiten und Konzepte der Versorgung der Menschen, die durch alle Systeme gefallen sind oder von diesen abgewiesen wurden, trialogisch diskutiert.
Andreas Geiger, Leiter des Heinrich-Egli-Hauses und der Unterkunft Plus in Mainz hat sehr persönlich seinen Zugang und seine Erfahrungen in der Wohnungslosenhilfe dargestellt. Die aktuellen Entwicklungen und Veränderungen wurden in seinem Vortrag: Wohnungslos statt „psychisch krank“?-Menschen im „Bermuda-Dreieck“ der verschiedenen Hilfesysteme eindrücklich deutlich.
Eva Martin vom Frankfurter Forum für Psychische Krisenbewältigung, einer „stark politisch engagierten Selbsthilfegruppe“ und Petros, der mit anderen wohnungslosen Menschen in einer selbstorganissierten Gemeinschaft lebt, veranschaulichten sehr „hautnah“ ihre Lebensbedingungen und die Verwunderung, dass etablierte Hilfesysteme bei ihnen um Unterkunft oder Rat für Klienten nachfragen.
Heike Petereit-Zipfel, bis Mai 2025 stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbands der Angehörigen (BApK) und Mitglied im trialogischen Zentrumsrat des DZPG (Deutsches Zentrum für Psychische Gesundheit) richtete in ihrem Vortrag: Zwischen Systemflucht und Systemzwang – Angehörige im blinden Fleck der Versorgung den Blick auf die Nöte und Verzweiflung der Angehörigen verbunden mit konkreten Forderungen für notwendige Veränderungen und Maßnahmen.
Nadine Schmerbach von der Gesellschaft für Sozialarbeit Bielefeld e.V. ist Leiterin der Pension Plus in Bielefeld und stellte einen Alltag mit besonderen und gelingenden Beziehungsangeboten dar. Die Einrichtung fühlt sich für Menschen, die von anderen Systemen abgewiesen wurden, verantwortlich und bietet über einen langfristigen Zeitraum einen Entwicklungsraum zu einem selbständigen Leben im eigenen Wohnraum.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine von Alexandra Flöck moderierte Diskussion mit allen Vortragenden.
